Banana Logistics – 9000 km zu Ihrem Korb
Bananen – die beliebteste Frucht in europäischen Supermärkten – reisen oft über 9.000 Kilometer und verbringen fast einen Monat im Transit, bevor sie unsere Regale erreichen. Um frisch, reif und erschwinglich anzukommen, sind sie auf streng kontrollierte Logistik vom Bauernhof bis zum Laden angewiesen.
Von Reifungskammern in Rotterdam bis zu gekühlten Containern, die den Atlantik überqueren, erklären Girteka Logistics-Experten, was es braucht, um exotische Früchte wie Bananen und Avocados auf Tische in ganz Europa zu bringen.
Wie lange dauert es, bis Bananen in Europa in den Geschäften sind?
Die Zeit, die Früchte benötigen, um Europa zu erreichen, hängt vor allem von ihrem Herkunftsland ab. Orangen, die in Spanien angebaut werden, können innerhalb einer Woche oder sogar weniger in benachbarten Märkten ankommen. Für Bananen und Avocados aus Mittel- oder Südamerika kann die Reise jedoch bis zu 30 Tage dauern. Sendungen aus Asien dauern sogar noch länger – bis zu eineinhalb Monate.
Laut Vytautas Oleškevičius, Regionalmanager für Mitteleuropa bei Girteka, umfasst die Reise jeder Frucht zahlreiche Schritte und Akteure. „Avocados sind ein gutes Beispiel“, sagt er. „Europa konsumiert jährlich über 1,1 Millionen Tonnen Avocados. Sie werden meist auf kleinen Farmen angebaut, wo die Erzeuger sie an Exporteure verkaufen. Die Exporteure waschen und bereiten sie für den Verkauf vor, dann kümmern sich Importeure um die Logistik, um die Früchte nach Europa zu bringen. Erst nachdem alle Zollverfahren abgeschlossen sind, treten europäische Wiederverkäufer in Aktion, kaufen die benötigten Mengen und beauftragen uns mit dem Transport.“
Exotische Früchte sind nicht die einzigen Güter, die Kontinente überqueren. Wenn man die Produktetiketten genauer betrachtet, findet man, dass sogar Gemüse wie Karotten, Gurken oder Kartoffeln aus dem Ausland außerhalb der EU importiert werden können. Überraschender ist vielleicht die Dimension der Fruchtlogistik – allein im Jahr 2024 transportierte Girteka über 7.000 Tonnen Wassermelonen durch Europa – das entspricht mehr als 300 voll beladenen LKWs.
Früchte über Kontinente frisch halten
Die Reise der Bananen von Südamerika zu den Regalen in Europa erfordert hoch koordinierte Arbeit von Bauern, Lieferanten und Logistikunternehmen. Girteka hat in diesem Jahr bereits über 14.000 LKW-Ladungen mit Früchten in 30 europäische Länder geliefert – mehr als 300.000 Tonnen. Die Herausforderung besteht nicht nur in der Entfernung, sondern auch darin, die genauen Transportbedingungen einzuhalten. Selbst kleine Temperaturschwankungen können die Fruchtqualität beeinträchtigen.

„Unsere Aufgabe ist es, alle potenziellen Risiken zu bewerten und zu steuern“, sagt V. Oleškevičius. „Zum Beispiel besteht immer das Risiko, dass Paletten oder Kartons bei einem Transferpunkt beschädigt werden. Auch Zollkontrollen müssen berücksichtigt werden, und einige Verzögerungen liegen außerhalb unserer Kontrolle. Container müssen manchmal drei oder vier Tage auf Grund von starkem Verkehr warten. Wir nennen das die ‚bekannten Unbekannten‘. Ihre Identifikation hilft uns, die Herausforderungen effektiver anzugehen.“
Es beginnt in Rotterdam
Der Großteil exotischer Früchte kommt in Rotterdam an – Europas größtem Hafen, der jährlich 400 Millionen Tonnen Fracht abwickelt. Hier übernehmen Unternehmen wie Girteka. Früchte werden in Logistikzentren gebracht und auf gekühlte LKW verladen, die quer durch den Kontinent fahren. Bereits vor diesem Schritt werden die Früchte für den Endverbraucher vorbereitet. Auf Schiffen werden sie in Containern mit Temperaturen nahe null Grad Celsius aufbewahrt.
„Bananen werden meist noch grün geerntet – in diesem Stadium sind sie völlig ungenießbar“, sagt Mantas Briedis, Vertriebsleiter bei Girteka Logistics. „Sie müssen während der Atlantiküberfahrt unreif bleiben, sonst verderben sie vor Erreichen Litauens. In Rotterdam legen die Importeure sie in Reifungskammern. Der Reifungsprozess setzt sich im LKW fort, und wenn der LKW die Geschäfte erreicht, sind die Bananen fast vollständig reif.“
Was ist leicht, was ist schwer zu transportieren?
Experten zufolge hängt die Komplexität des Prozesses vom Fruchttyp ab. Früchte unterscheiden sich erheblich in ihrer Empfindlichkeit. Bananen und Avocados sind relativ einfach zu transportieren, was ihre weltweite Beliebtheit erklärt. Beeren hingegen sind viel empfindlicher und erfordern äußerst verantwortungsvolle Logistik.
„Eines der Produkte, die wir aus Peru transportieren, sind Heidelbeeren“, erklärt M. Briedis. „Sie sind sehr empfindlich, daher ist die richtige Temperaturkontrolle eine zusätzliche Herausforderung, die wir ernst nehmen. Da Beeren schneller verderben, werden sie oft per Flugzeug nach Europa gebracht, anstatt verschifft zu werden. Zitrusfrüchte sind ebenfalls heikel – sie sind sehr empfindlich gegenüber Kondensation. Wenn Feuchtigkeit entsteht, beginnt die Frucht zu verfaulen.“
In solchen Fällen sind Geschwindigkeit und Präzision entscheidend. Fahrer spielen eine wichtige Rolle, um temperaturempfindliche Fracht so schnell und sicher wie möglich zu liefern, um Verderb und Verschwendung zu vermeiden.
Das stille Erfolgsgeheimnis der Fruchtlogistik
Trotz der Komplexität und der zahlreichen Risikofaktoren arbeiten moderne Logistikketten mit bemerkenswerter Effizienz. Heute ist es fast unvorstellbar, dass ein Geschäft in einem europäischen Land keine Bananen mehr vorrätig hätte. „Dass Verbraucher überhaupt nicht darüber nachdenken, wie exotische Früchte zu ihnen gelangen, ist der beste Beweis dafür, wie reibungslos der gesamte Prozess funktioniert“, sagt Girteka-Logistikexperte Mantas Briedis.
Hinter jeder Banane, Avocado oder Schachtel Heidelbeeren steht ein ausgeklügeltes Netzwerk von Bauern, Exporteuren, Zollabfertigern, Logistikplanern und Fahrern, die im Einklang arbeiten. Ihre Koordination stellt sicher, dass selbst Früchte, die Tausende von Kilometern entfernt angebaut werden, reif, frisch und bereit zum Verzehr ankommen – genau dann, wenn wir sie erwarten.






