Schaeffler kämpft mit der Branchenschwäche: Umsatzrückgänge, Arbeitskürzungen geplant.

Der deutsche Automobil- und Industrielieferant Schaeffler spürt den wirtschaftlichen Abschwung in der Automobilindustrie: Im ersten Quartal 2025 sinkt der Umsatz. Darüber hinaus kündigt das Unternehmen Stellenabbau an, vor allem die Standorte in Deutschland und Österreich.

Der deutsche Automobil- und Industrielieferant Schaeffler spürte im ersten Quartal 2025 die andauernde Schwäche der internationalen Automobilmärkte. Wie das am Mittwoch bekannt gegebene SDAX-gelistete Unternehmen um 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,5 Prozent sank, lag der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 5,9 Milliarden Euro. Besonders schwach war die Geschäftsentwicklung in Europa und China, zwei Unternehmens Wichtigste Absatzmärkte.

Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Zeitraum Januar bis März lag damit leicht unter dem Vorjahreswert von 276 Millionen Euro. Infolgedessen traf Schaeffler keine AnalystenUmsatzerwartungen, erreichte aber das geplante Ziel mit einer bereinigten operativen Marge von 4,7 Prozent. Die operative Marge wird als Schlüsselindikator eines Unternehmens angesehens Rentabilität im Tagesgeschäft.

Vitesco-Integration belastet vierteljährliches Ergebnis

Im Rahmen der Quartalsberichterstattung gab Schaeffler außerdem bekannt, dass die Zahlen aus dem operativen Geschäft unter der Annahme berichtet wurden, dass die Vitesco Technologies Group AG, ein im Oktober 2024 erworbener Spezialist für Antriebstechnologien, bereits für das gesamte Vorjahr zum Konzern gehört habe. Diese Methode ermöglicht einen besseren Vergleich der aktuellen Geschäftsentwicklung mit dem Vorjahrs Zahlen.

Trotz der verhaltenen Geschäftszahlen hält CEO Klaus Rosenfeld an der Jahresprognose fest: ‚Wir bestätigen unsere Prognose für das Geschäftsjahr 2025.‘ Das Unternehmen erwartet im zweiten Halbjahr weiterhin eine leichte Erholung der Märkte und setzt auf die Synergien aus der Integration von Vitesco und einem eigenen Transformationsprogramm.

Der Ergebnisdruck zeigt sich insbesondere im Nettogewinn der Schaeffler-Aktionäre. Dies ging im ersten Quartal 2025 um fast zwei Drittel auf 83 Millionen Euro zurück. Dies war im Wesentlichen auf Einmaleffekte zurückzuführen, die aus der Integration von Vitesco und Strukturanpassungen resultierten.

E-Mobilität, Wasserstoff, Industrieautomation: Schaeffler treibt Transformation voran

Schaeffler befindet sich derzeit in einem weitreichenden Restrukturierungsprozess. Das Unternehmen konzentriert sich zunehmend auf den Ausbau vielversprechender Geschäftsfelder wie E-Mobilität, Wasserstofftechnik und Industrieautomatisierung. Die Übernahme von Vitesco ist ein wichtiger strategischer Schritt zur Erweiterung des Portfolios im Bereich der elektrischen Antriebssysteme und zur Verbesserung des Unternehmenss Position im globalen Wettbewerb.

Marktbeobachter sehen in der aktuellen Entwicklung einen Hinweis auf die Herausforderungen der gesamten Zulieferindustrie. Supply Chain-Probleme, gestiegene Rohstoffkosten und anhaltend schwache Nachfrage in den wichtigsten Automobilmärkten belasten die Branche. Gerade in China, wo Schaeffler traditionell stark präsent ist, hat sich das wirtschaftliche Umfeld in letzter Zeit verschlechtert.

Langfristig setzt Schaeffler auf Effizienzsteigerung, technologische Innovation und eine stärkere Diversifizierung der Geschäftsfelder. Zu den strategischen Zielen gehört die Stärkung des Industriegeschäfts, das sich als robuster als das automobilabhängige Segment erweist. Der Fokus liegt auch auf digitalen Lösungen zur Zustandsüberwachung und intelligenten Wartung von Industrieanlagen.

Stellenabbau in Österreich und Deutschland

Im Rahmen eines umfassenden Restrukturierungsprogramms plant der Automobil- und Industrielieferant Schaeffler in Europa 4.700 Arbeitsplätze, davon 2.800 in Deutschland. Ziel dieser Maßnahme ist es, das Unternehmen zu sicherns Langfristige Wettbewerbsfähigkeit. Der Stellenabbau betrifft zehn Standorte in Deutschland und fünf weitere in Europa.

In Österreich ist der Standort Berndorf in Niederösterreich mit rund 466 Mitarbeitern möglicherweise betroffen. Auch wenn spezifische Maßnahmen für diesen Standort noch nicht bekannt sind, wird erwartet, dass sich auch hier Einsparungen auswirken könnten. Ein ehemaliger hochrangiger Manager bei Schaeffler Austria sagte jedoch, dass das Werk aufgrund seiner hohen Automatisierung und technischen Ausstattung im Konzern gut aufgestellt ist und nicht schließ- ungsgefährdet sei.

Die Restrukturierung, die bis 2027 umgesetzt werden soll, soll jährlich rund 290 Millionen Euro sparen. Einige dieser Einsparungen sind mit der Integration des Antriebsspezialisten Vitesco verbunden, den Schaeffler im Oktober 2024 übernommen hat. Die Fusion wird zu Überschneidungen in der Verwaltung führen, die auch zu Stellenabbau beitragen.

Schaeffler-CEO Klaus Rosenfeld betonte, dass das Programm notwendig sei, um das Unternehmen zu sicherns Wettbewerbsfähigkeit in einem herausfordernden Marktumfeld. Er versicherte, dass der Stellenabbau sozial verantwortlich und proportional umgesetzt würde.

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